Parallel Dimensions I & II - Hliðstæðar víddir I & II
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Hliðstæðar víddir II
Parallel Dimensions II
In der Ausstellung Parallel Dimensions I / II stehen Künstler*innen im Mittelpunkt, die die Grenzen von Kunst, Technik und Wissenschaft verschieben und überwinden. Sie unterstützen und fördern Systeme, experimentieren mit Zeit und Raum und erfinden neue Methoden zur Nutzung von Material. Ihre Experimente resultieren in Werken, die andere Welten erschaffen, welche zum Beispiel auf Berechnungen, Messbarkeit und damit verbundenen Überschneidungen zwischen den Bereichen basieren. Bei der Auswahl der Arbeiten für diese Ausstellung wurde versucht, verschiedene Welten zusammenzuführen, die alle Portale in neue Dimensionen öffnen. Parallel Dimensions I / II ist eine Ausstellung in zwei Teilen. Der erste Teil wurde vom 10. Februar bis 27. März 2022 gezeigt, der zweite wird vom 8. November 2023 bis 13. Januar 2023 präsentiert.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts finden Technologie, Programmierung und neue Medien Eingang in künstlerische Werke. Wissenschaft und technologischer Fortschritt sind seit langem Teil der Arbeit und des Umfelds von Kunstschaffenden, die sich damit auf unterschiedliche Weise auseinandersetzen. Durch Rationalismus, Wissenschaft und neue Ästhetik stellt die moderne Technologie in der Kunst unsere Wahrnehmung und unser Verständnis der Welt, in der wir leben, in Frage und entwickelt eine neue Vision. Die Themen, mit denen sich die Künstler*innen dieser Ausstellung beschäftigen, sind vielfältig, aber alle versuchen, andere Welten und Dimensionen zu beleuchten oder neue Fragen zu stellen.
In the exhibition Parallel Dimensions II, the focus is on artists who push and defy the boundaries of art, technology and science. They support and promote systems, experiment with time and space, and invent new methods to utilise material. The results of such experiments are works that elicit different worlds which are for example based on calculations, measurability and associated overlap between fields. When selecting works for this exhibition, an attempt is made to bring together different worlds, each of which opens a portal into a new dimension. Parallel Dimensions I / II is a two-part exhibition, Part One was shown from the 10th of February until 27th of March 2022 and Part Two will be presented from the 8th of November 2023 until the 13th of January 2024.
Since the beginning of the 20th century, artists have used technology, programming and new media in their works. Technological advances and science have long been a part of the work and environment of artists, who have dealt with this in various ways. Through rationalism, science and new aesthetics, modern technology in the arts has challenged our perception and understanding of the world we live in, creating a new vision. The subjects of the artists who participate in the exhibition are diverse but they all seek to cast a light on or ask new questions about worlds and dimensions.
Hliðstæðar víddir I / II
Parallel Dimensions I / II
Wir leben in einer Zeit drahtloser Guides, abstrakter Codes und mathematischer Modelle, die die Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt bestimmen. Wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und definieren, wird zum Teil von den Daten beeinflusst, auf die wir dabei stoßen. Intelligente Geräte, drahtloses Internet und Ortungstechnologien sind entscheidende Faktoren für die Gestaltung unserer Realität in der westlichen Welt. Die Auswirkungen der rasanten technologischen Entwicklung auf die Gegenwart sind weithin sichtbar, und es wird ständig darüber diskutiert, wie Technologie für mehr Wohlstand und Wohlergehen eingesetzt werden kann. In Zeiten globaler Erwärmung, fluktuierender Wirtschaftssysteme und überfüllter Städte soll sie uns helfen, bessere Lösungen zu finden und umweltfreundlicher zu leben.
Teilnehmende Künstler*innen:
Elín Hansdóttir, Gunnhildur Hauksdóttir, Hrafnkell Sigurðsson, Kolbeinn Hugi Höskuldsson, María Dalberg, Ragnar Kjartansson, Sigurður Guðjónsson,
Anna Diljá Sigurðardóttir, Halldór Eldjárn, Kjartan Ólafsson, Úlfur Hansson, Valdís Steinars
FÓLK Reykjavík: Jón Helgi Hólmgeirsson, Ólína Rögnudóttir, Tinna Gunnarsdóttir, Theodóra Alfreðsdóttir, Stúdíó Flétta
Hliðstæðar víddir I / II
Parallel Dimensions I / II
We live in a time of wireless guides, abstract codes and mathematical models that shape man’s interaction with the environment. How we perceive and define our surroundings is partly influenced by the data which we come across. Smart devices, wireless internet and positioning technology are crucial factors in shaping our reality in the western world. The effects of speedy technological changes on the present are widely seen, and questions about how technology can be used for increased prosperity and welfare are constantly being discussed. We face global warming, fluctuating economic systems and crowded cities where technology is meant to lead us towards better solutions and a more eco-friendly lifestyle.
Participating artists:
Elín Hansdóttir, Gunnhildur Hauksdóttir, Hrafnkell Sigurðsson, Kolbeinn Hugi Höskuldsson, María Dalberg, Ragnar Kjartansson, Sigurður Guðjónsson,
Anna Diljá Sigurðardóttir, Halldór Eldjárn, Kjartan Ólafsson, Úlfur Hansson, Valdís Steinars
FÓLK Reykjavík: Jón Helgi Hólmgeirsson, Ólína Rögnudóttir, Tinna Gunnarsdóttir, Theodóra Alfreðsdóttir, Stúdíó Flétta
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MARÍA DALBERG
BUZZ, 2018
María Dalbergs Film BUZZ setzt sich mit dem Eintauchen des Menschen in seine unmittelbare Umwelt auseinander. Die Landschaft war schon immer Gegenstand der Poesie, der Malerei und der Philosophie. Dalbergs Arbeit erfasst und analysiert die anhaltende Wirkung der Landschaft auf den Geist anhand von Sprach-, Poesie- und Bild-Experimenten. Als Collage bilden Sprache und Szenerie eine immersive Landschaft, die einen Prozess des Zusammenseins mit dem Land und die Erhabenheit dieser Weiten beschreibt.
BUZZ, 2018
María Dalberg’s film BUZZ reckons with humanity’s immersion in the immediate environment. Landscape has always been a subject of poetry, painting, and philosophy. Dalberg’s work records and analyses the prolonged effects of landscape on the mind through experiments in language, poetry, and visuals. The language and scenery collaged together form an immersive landscape that describe a process of being-with the land and the sublimity of these vast expanses.
María Dalberg’s (b.1983) work revolves around the intersection between music and language. She writes sound poems, either fictional or non-fictional. Her work is multidisciplinary, most known for her video installations. Using both analog and digital technologies she develops and manipulates audiovisual material. Interested in faraway places, both mental and physical, Dalberg employs both her own research methods and also from her academic history studies, including artifacts and archival material.
UNCONTAINABLE TRUTH
Der Film Uncontainable Truth (2021) von María Dalberg untersucht das Schicksal arbeitender isländischer Frauen im 16. bis 19. Jahrhundert. Diese Frauen verrichteten Schwerstarbeit. Sie liefen in Eiseskälte kilometerweit, um die Kleidung ihrer Herrschaft zu waschen und zu schrubben, versorgten Weidetiere bei jedem Wetter und erledigten andere anstrengende körperliche Arbeiten. Sie gehörten zu den subalternen Klassen von Analphabeten und Landlosen, die an das Land gebunden waren.
Dulsmál waren Kriminalfälle, bei denen eine Frau ihre Schwangerschaft und die Geburt ihres Kindes verheimlichte und das Neugeborene durch Fahrlässigkeit oder das Aussetzen in der Natur sterben ließ. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden zwei isländische Gesetze erlassen, die für jede Frau, die ihr Kind tötete, die Todesstrafe vorsahen, auch wenn die Frau behauptete, das Kind sei tot geboren worden.
Dalberg arbeitet mit verkörperter Geschichte, um die verloren gegangenen Stimmen von Frauen hörbar zu machen. Ihr Film basiert auf fünf Zeugenaussagen von Frauen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und zielt darauf ab, ihnen die Stimmen zurückzugeben, die ihnen stets verweigert wurden. Der Film bringt ihre Namen durch vorgetragene Geschichten ans Licht, die in alten Manuskripten und anderen Quellen jener Zeit aufgezeichnet wurden.
Àngels Miralda Àngels Díaz Miralda Tena
In María Dalbergs Schaffen geht es um die Überschneidung von Musik und Sprache. Sie schreibt Klanggedichte, fiktionale und nicht-fiktionale. María Dalberg arbeitet multidisziplinär und ist vor allem für ihre Videoinstallationen bekannt. Mit Hilfe analoger und digitaler Technologien entwickelt und manipuliert sie audiovisuelles Material. Sie interessiert sich für ferne Orte, geistig und physisch, und verwendet sowohl ihre eigenen Forschungsmethoden als auch die ihres akademischen Geschichtsstudiums, einschließlich Artefakte und Archivmaterial.
MARÍA DALBERG
UNCONTAINABLE TRUTH
María Dalberg’s film Uncontainable Truth (2021) investigates the fate of Icelandic working women in the 16th-19th century. These women performed hard labour. They walked kilometers over frozen landscapes to beat and scrub their master’s clothes, cared for grazing animals in all weather conditions, and performed other strenuous physical tasks. They belong to subaltern classes of illiterate and landless people tied to the land.
Dulsmál are criminal cases in which a woman hides her pregnancy and the birth of her child. The child either dies of exposure to the elements or negligence. Two Icelandic laws were formalized in 16th-17th century. These laws say that every woman that kills her child should get the death penalty, even if she claims to have borne a lifeless child.
Dalberg works with embodied history to channel the words of women that have been lost. Dalberg’s film is taken from 5 testimonies of 16th-19th century women and aims to give them back the voices that they were consistently denied, the film brings their names to light through spoken stories recorded in old manuscripts and other contemporary sources.
Àngels Miralda Àngels Díaz Miralda Tena
María Dalberg’s work revolves around the intersection between music and language. She writes sound poems, either fictional or non-fictional. Her work is multidisciplinary, most known for her video installations. Using both analog and digital technologies she develops and manipulates audiovisual material. Interested in faraway places, both mental and physical Dalberg employs both her own research methods and also from her academic history studies, including artifacts and archival material.
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RAGNAR KJARTANSSON
FIGURES IN LANDSCAPE, 2018
Figuren in weißen Laborkitteln durchstreifen eine von Menschenhand geschaffene Landschaft, halten inne und schlagen die Zeit tot. Sie erscheinen uns als Vertreter*innen von Logik, Wissenschaft und menschlichem Fortschritt. Wir haben solche Bilder schon gesehen, heroisch dargestellt zum Beispiel auf Fassaden mit sowjetischen Flachreliefs oder in Diego Riveras Wandgemälden der Ford Motor Company. Doch nun befinden wir uns im 21. Jahrhundert, und der Mensch ist nicht mehr der rationale Herr seiner Umgebung, sondern eine Geißel, die anscheinend beabsichtigt, die Erde zu zerstören.
In Figures in Landscape zelebriert Ragnar Kjartansson den humanistischen Geist als ein Kind seiner Zeit, mit einem Hauch von Ironie und unter vollem Einsatz des technologischen Fortschritts, der diese enorme Videoarbeit möglich macht. Das Werk besteht aus sieben verschiedenen Szenen mit einer Länge von jeweils 24 Stunden. Somit braucht man eine ganze Woche, um sich das Gesamtwerk anzusehen. Jede Szene entfaltet sich in einer anderen archetypischen Landschaft; wie ein Bildschirmschoner für den Desktop, aber handgemalt als Filmset. Der Mensch wird mit der Natur konfrontiert, tut aber nicht viel mehr als umherzulaufen oder sich auszuruhen und auf eine Heldentat zu warten, die nie stattfindet. Die Betrachtenden können das Werk nutzen, um die Zeit zu markieren oder sich selbst an verschiedenen Punkten des Tages zu verorten, aber das Schicksal des Werks wird mit der Zeit auch zu einer Reflexion seiner eigenen Zeit, da nichts wirklich zeitlos ist.
Kjartansson hörte einmal eine Geschichte von Charlie Chaplin und Douglas Fairbanks, die sich an einem Filmset trafen, an dem Fairbanks drehte. Fairbanks zeigte Chaplin ein riesiges Schloss mit einer Zugbrücke und fragte ihn, was für eine Szene er dort drehen würde, wäre er der Regisseur. Chaplin antwortete, er würde die Zugbrücke herunterlassen und dann würde ein Tramp erscheinen, der die Milchflasche hineinbringt und die Katze hinauslässt. In Kjartansson klingt diese Geschichte nach. Mit einer einzigen Geste hatte Chaplin ein Symbol des Erhabenen, der Heldentaten und Siege, entzaubert.
Kjartansson, der schon früh von Künstler*innen wie Marina Abramovic und Chris Burden beeinflusst wurde, testet seine eigene Belastbarkeit und Ausdauer und fragt sich, was man durch Wiederholung im Laufe der Zeit erreichen kann. In Figures in Landscape ist der Künstler nicht mehr allein, sondern hat bei der Wiederholung Mitstreiter*innen. In der Tat könnten wir uns alle als eine Art Mitstreiter*innen betrachten, die wir in unserem Alltag die gleichen Handlungen wiederholen und Stunde um Stunde schiere Präsenz am Arbeitsplatz zeigen. Der Museumswärter zum Beispiel, der Kjartanssons Werk bewacht, ist nicht weniger erprobt als der Künstler. Er steht Tag für Tag, ohne sich groß zu bewegen, und gewährleistet die Sicherheit der Gäste und des Kunstwerks.
Wie seine handgefertigten Kulissen zeigen, vertritt Kjartansson den künstlerischen Standpunkt, dass die Natur ein romantisches Symbol des Erhabenen ist, eine Bühne für das Erzählen von Geschichten. Er sucht in der Natur nicht nach Fakten über Vulkanausbrüche und Landformationen, sondern nach Geschichten über tapfere Taten von Stammesführern oder das tragische Schicksal eines armen Bauern. In diesen Landschaften streifen seine Figuren der Rationalität und des menschlichen Fortschritts umher und warten, als wollten sie uns ihrer standhaften Überzeugung versichern, dass die Wissenschaft noch immer die Quelle jeder großen Tat ist.
Ragnar Kjartansson greift in seiner performativen Praxis auf die gesamte Bandbreite der Kunst zurück. Die Geschichte von Film, Musik, Theater, visueller Kultur und Literatur fließt in seine Videoinstallationen, Dauerperformances, Zeichnungen und Malerei ein. Verstellung und Inszenierung werden zu Schlüsselinstrumenten in dem Versuch des Künstlers, dem Publikum aufrichtige Emotionen und eine wahrhafte Erfahrung zu vermitteln.
Ragnar Kjartanssons Werke wurden bereits vielfach ausgestellt. Jüngste Einzelausstellungen und Performances fanden im Solomon R. Guggenheim Museum, im Metropolitan Museum, im Kunstmuseum Stuttgart, in der Barbican Art Gallery in London, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington DC, im Reykjavik Art Museum, im Palais de Tokyo in Paris und im New Museum in New York statt. Im Jahr 2011 erhielt er den Malcolm McLaren Award von Performa für seine Performance Bliss. 2009 vertrat Kjartansson Island auf der Biennale in Venedig, und 2013 war er mit seiner Kunst in der Hauptausstellung der Biennale, The Encyclopedic Palace, vertreten. Kjartansson wurde 1976 in Reykjavík geboren und studierte an der isländischen Akademie der Künste und an der Königlichen Akademie in Stockholm.
RAGNAR KJARTANSSON
FIGURES IN LANDSCAPE, 2018
Figures in white lab coats roam a man-made landscape, pause, and kill time. They come to us as representatives of logic, science, and human progress. We have seen such images before, heroically depicted on the facades of Soviet bas-reliefs, for example, or in Diego Rivera’s Ford Motor Company murals. Only now we are in the 21st century, however, and man is no longer the rational master of his surroundings, but rather a scourge, seemingly intent on the earth’s destruction.
In Figures in Landscape, Ragnar Kjartansson celebrates the humanist spirit as a child of his time, with a hint of irony and taking full advantage of the technological advances that make this enormous video work possible. Comprised of seven distinct scenes, each 24-hours long, the complete piece takes an entire week to view. Each scene unfolds in a different archetypal landscape, like desktop screen savers but hand-painted as film sets. Man is confronted with nature but does little more than wander around or rest, waiting for a heroic deed that will never come.Viewers can use the work to mark time or to situate themselves at different points in the day, but the fate of the work over time will also be a reflection of its own time, as nothing is truly timeless.
Kjartansson once heard a story of Charlie Chaplin and Douglas Fairbanks meeting on a film set where Fairbanks was shooting. Fairbanks shows Chaplin an enormous castle that has been built, complete with a drawbridge, and asks what kind of scene he would shoot there if he was the director. Chaplin replies that he would lower the drawbridge, the Tramp would appear, bring in the milk bottle, and let out the cat. For Kjartansson, the story resonates. In a single gesture, Chaplin has taken down a symbol of the sublime, one associated with heroic deeds and victory.
Influenced early on by artists such as Marina Abramovic and Chris Burden, Kjartansson has been testing his own stamina and endurance, and what can be achieved with repetition over time. In Figures in Landscape, the artist is no longer alone but has co-workers in the repetition. In fact, we could all define ourselves as co-workers of sorts, repeating the same actions in our everyday lives, delivering hour after hour of sheer presence in the workplace. The museum guard protecting Kjartansson’s work is no less tested than the artist, standing day after day, with little movement, ensuring the safety of the guests and artwork.
As indicated by his handmade sets, Kjartansson adoptsthe artistic stance that nature is a Romantic symbol of the sublime, a stage for storytelling. He does not look to nature for facts about volcanic eruptions and land formations, but rather searches for stories of valiant acts by chieftains or the tragic destiny of a poor farmer. It is in these landscapes that his figures of rationality and human progress roam and wait, as if to reassure us of their continued conviction that science is still the source of every great deed.
Ragnar Kjartansson draws on the entire arc of art in his performative practice. The history of film, music, theatre, visual culture and literature find their way into his video installations, durational performances, drawing and painting. Pretending and staging become key tools in the artist’s attempt to convey sincere emotion and offer a genuine experience to the audience.
Kjartansson’s work has been exhibited widely. Recent solo exhibitions and performances have been held at the Solomon R. Guggenheim Museum, Metropolitan Museum, Kunstmuseum Stuttgart, Barbican Art Gallery in London, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington DC, Reykjavik Art Museum, Palais de Tokyo in Paris, and New Museum in New York. In 2011, he was the recipient of Performa’s 2011 Malcolm McLaren Award for his performance ‘Bliss’. In 2009, Kjartansson represented Iceland at the Venice Biennale, and in 2013 his work was featured at the Biennale’s main exhibition, The Encyclopedic Palace. Kjartansson was born in 1976 in Reykjavík and studied at the Iceland Academy of the Arts and The Royal Academy, Stockholm.
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HRAFNKELL SIGURÐSSON
RESOLUTION
Den Ausgangspunkt dieses Werks bildete eine äußerst vage Idee, eher ein Gefühl, undurchschaubar, dunkel und tief.
Diese vage Vorstellung hatte mit einer leeren Oberfläche zu tun, einer Art Druck. Was versteckte sich in den Tiefen dieser Leere? Ich beschloss, einen Teil oder ein Pixel eines Fotos des Himmels zu vergrößern. Es war einfach, dies weiterzuführen und ich vergrößerte einen Teil eines Fotos, das mit dem Hubble-Teleskop in den Tiefen des Weltraums aufgenommen worden war, ein bekanntes Foto von Galaxien, wie sie vor einigen Millionen Jahren aussahen. Ein uraltes Licht, das Licht hinter den Farben und Mustern. Ein leerer Raum zwischen den Galaxien, der vergrößert wurde, um in die Schwärze des Himmels zu blicken. Das Projekt und die mir zur Verfügung stehenden Geräte boten eine Parallele zur astronomischen Erforschung des leeren Raums. Ich wählte winzige Bereiche ohne erkennbare Formen aus und zoomte dann zwischen die Pixel. Mit Hilfe von Bilderbearbeitungswerkzeugen war es möglich, bestimmte Bereiche hervorzuheben und Umrisse zu erkennen, wo vorher keine zu sehen waren. Diese Umrisse wurden dann geschärft und gesättigt, um Farben und Formen zu definieren.
In der ersten Hälfte des Arbeitsprozesses sollten nur begrenzt technische Hilfsmittel verwendet werden. In der zweiten Hälfte waren Filter erlaubt. In einer der Arbeiten wurde ein Werkzeug zum Verstärken und Sättigen von Farben verwendet, um das für das bloße Auge Unsichtbare sichtbar zu machen. Vier der Bilder haben einen sehr dunklen Hintergrund. Durch das Entfernen der dunkelsten Bereiche wurden die darunter liegenden Linien sichtbar, so wie sich Wasser vom Boden löst und den Himmel über der Kreation bildet. An diesem Punkt war es nicht mehr notwendig, den tatsächlichen, objektiven Gegenstand im Bild zu finden, denn aufgrund ihrer winzigen Größe waren sie ein Teil der Schöpfung, verkörpert in einer fiktiven Welt. Der Raum im Universum, der Nanoraum im Pixel – die elektronische Welt und Schöpfung des Computers, schwebend in der infinitesimalen Ungewissheit.
Die winzige Welt mag Forschung nicht. Das Unschärfeprinzip zensiert die Erkenntnisse, sodass nicht zwei Dinge gleichzeitig erforscht werden können. Hier ist die Ungewissheit ein Teil der Schöpfung – und auch der zentrale Aspekt der Quantenmechanik. Die Tragödie der materiellen Welt ist unvermeidbar; sie erkennt ihre Erscheinung nicht und verwechselt sie mit Kräften, die ihr innewohnen.
Die Werkzeuge zur Fotobearbeitung erschufen eine Welt, die sich parallel zu ihrer eigenen bewegte. Die Welt des Bildes war der Fingerabdruck eines Gesetzes, das zu seiner eigenen Vergänglichkeit beitrug. Das Hintergrundrauschen der Farben und Formen ist längst im Gewebe des Raums verschwunden. Das Werk war das Ergebnis des Triumphs über die Ungewissheit. Die Suche und die Zeit verschmolzen mit dem Licht, das sie enthüllt, auf einer zweidimensionalen Oberfläche, wo die Zeit nicht vergeht. Die Reise in die Leere war die Reise in die fiktive Welt der Ungewissheit.
Hier entstanden das Licht und das Material und die Reise zum primären Pixel endete.
Ein Gespräch mit Daníel Magnússon
Hrafnkell Sigurðsson (1963) wurde in Reykjavik geboren, wo er auch sein Studium begann, das er in Maastricht fortsetzte, bevor er 1993 nach London zog. Im Jahr 2002 erwarb er am dortigen Goldsmiths College seinen MFA und kehrte 2004 nach Reykjavik zurück. Hrafnkell Sigurðsson stellt weltweit aus, von Europa bis Ostasien, von Tasmanien bis zum Louvre, und wurde 2007 mit dem Icelandic Visual Art Award geehrt. Seit 1990 konzentriert sich Hrafnkell Sigurðsson auf fotografische Arbeiten, sein Œuvre umfasst aber auch eine Vielzahl anderer Medien, darunter Videos, Skulpturen und Installationen. Von 1993 bis 2004 lebte und arbeitete Hrafnkell Sigurðsson in London, wo er sich aufgrund der Entfernung zu seinen Wurzeln zunehmend auf Projekte konzentrieren konnte, die sich mit Island und der isländischen Landschaft als Beispiel für den Norden beschäftigen.
HRAFNKELL SIGURÐSSON
RESOLUTION
The premise of this work lies in an extremely vague idea, more of a feeling, which was at the same time inscrutable, dark and deep.
This vague notion has to do with a blank surface, some sort of print. What lies down in this deep void? I decided to enlarge a part or a pixel of a photo of the sky. It was easy to take this further, by enlarging a part of a photo taken in deep space from the Hubble telescope, a well-known photo of galaxies the way they looked a few million years ago. An ancient light, the light behind the colours and patterns. A blank space in between the galaxies which has been blown up to peer into the blackness of the sky. The project, and the equipment at hand, offered a parallel to astronomical research of the blank space. Tiny areas, without any discernible forms, were picked and then zoomed in between the pixels. With the aid of photo editing tools it was possible to distinguish particular areas to elicit outlines where none had been visible before. These outlines were then sharpened and saturated, to define colours and shapes.
In the first half of the process, there were limiting rules regarding tool use. In the second half, filters were allowed. In one of the works a tool to enhance and saturate colour was used, with an aim of revealing what was invisible to the naked eye. Four of the images all have a very dark background. By removing the darkest areas the lines beneath it lit up and were realised, like water is separated from the ground to form the sky above the creation. At this point there was no longer a need to find the actual, objective item in the picture, because of their tiny size they were a part of the creation, embodied in a fictional world. The space in the universe, the nanospace within the pixel – the computer’s electronic world and creation, floating in the infinitesimal uncertainty.
The diminutive world doesn’t like research. The uncertainty principle censors the findings so that no two things can be explored at the same time. Here, the uncertainty had become a part of the creation like it is the central influence in quantum mechanics. The tragedy of the material world is inescapable, it does not recognise and misreads its appearance for powers that are inherent to it.
The photo editing tools opened up a world, parallel to themselves. The world of the image was a fingerprint of a law which contributed to its own impermanence. The background noise of colours and forms, long since disappeared into the fabric of space. The work was the result of the triumph against uncertainty. The search and time merged with the light which reveals them, on a two-dimensional surface where time doesn’t pass. The journey into the void was the journey into the uncertainty’s fictional world.
This is when the light and the material came into being, and the journey towards the primary pixel ended.
A conversation with Daníel Magnússon
Hrafnkell Sigurðsson (1963) was born in Reykjavík, where he commenced his studies before proceeding in Maastricht, before moving to London in 1993. He completed his MFA at Goldsmiths College in 2002 before returning to Reykjavík in 2004. Hrafnkell has exhibited worldwide, from Europe to East Asia, Tasmania to the Louvre, and he was granted the Icelandic Visual Art Award in 2007. Since 1990 photography has been Hrafnkell Sigurðsson’s principal means, although his oeuvre comprises a variety of other media, including video, sculpture and installation. From 1993 to 2004 Hrafnkell lived and worked in London, where the distance from the roots allowed him focus progressively on projects concerning Iceland and its landscape as an example of the North.
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ELÍN HANSDÓTTIR
PORTAL, 2020
PORTAL ist eine Serie von Fotografien ein und desselben Modells in je unterschiedlichem Maßstab. Das Modellgebilde stellt einen in verschiedene Richtungen führenden Gang dar, einen transitorischen Raum, der an einen anderen Ort führt. Die gemusterte Tapete – ein Entwurf von William Morris, der um 1871 nach Island reiste – verstärkt den irritierenden Effekt der Manipulation von Struktur und Größe in dieser optischen Verzerrung, in der Anhaltspunkte für schrumpfende und sich ausdehnende Räume kaum noch zu erkennen sind.
mehrere internationale Museen und Galerien, darunter das KW Institute for Contemporary Art, das Marta Herford, den Hamburger Bahnhof, das ZKM Karlsruhe, Frieze Projects, die Marrakesch Biennale, die Isländische Nationalgalerie und das Reykjavík Art Museum. 2016 erhielt sie den vom isländischen Präsidenten gestifteten Kulturpreis Optimism Award sowie den Guðmunda S. Kristinsdóttir Award, gestiftet von dem isländischen Künstler Erró.
PORTAL, 2020
PORTAL is a series of photographs of the same model in different scales. The model’s structure presents a hallway leading in different directions, a transitory space leading somewhere, else. The patterned wallpaper is by William Morris, who traveled to Iceland around 1871, adds to the confusing effect of manipulation of structure and size. In this visual distortion, where visual cues of shrinking and expanding spaces are barely discerned.
Elín Hansdóttir (b. 1980) is a multidisciplinary artist working at the intersections of installation, sculpture, and photography. Her work explores the phenomenology of experiential perception, spatial emptiness, and conceptual openness while foregrounding peripheral, relational, and embodied aspects of the artistic encounter. She has created and installed work in a number of international venues including KW Institute for Contemporary Art, Marta Herford, Hamburger Bahnhof, ZKM Karlsruhe, Frieze Projects, The Marrakech Biennale, National Gallery of Iceland and the Reykjavik Art Museum. In 2016 she was awarded the Optimism Award for Culture, patroned by the President of Iceland, as well as the Gudmunda S.Kristinsdottir Art Prize, founded by artist Erró.
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GUNNHILDUR HAUKSDÓTTIR
SKRIÐA, 2021
feat. Borgar Magnason
SKRIÐA basiert auf Daten des Isländischen Wetterdienstes über eine geologische Veränderung im Dezember 2020, als bei einem Erdrutsch am Berg oberhalb der Stadt Seyðisfjörður ganze Gebäude ins Meer hinaus geschoben wurden. Dieses Ereignis, einer der massivsten Erdrutsche in Island, hatte enorme Auswirkungen auf die Gemeinde und veränderte das Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig. Die Installation besteht aus Steinen, die Gunnhildur aus der im Berg hinterlassenen Wunde geborgen hat. In seidenen Bändern hängen sie in der Luft und bilden Pendel, umgeben von der Aufnahme einer Komposition, die auf Gunnhildurs Zeichnungen basiert und die der Kontrabassist Borgar Magnason eingespielt hat.
Die Zeichnungen entstanden mit Blick auf ein imaginäres Zeitgefühl der Erde und anhand der geologischen Berichte des Wetterdienstes. Somit wurzelt die Audiosynthese der geologischen Verwandlung in Überlegungen zu unterschiedlichem Zeitempfinden: der menschlichen Wahrnehmung der vergehenden Zeit einerseits und dem imaginären Zeitgefühl der Erde und Erdwesen - Berge, Wasser, Felsen – andererseits.
Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit der Lawinenabteilung des Wetterdienstes, die Gunnhildur Berichte und Risikobewertungen zu diesem Erdrutsch zur Verfügung stellte. Basierend auf diesen Daten fertigte Gunnhildur Zeichnungen an, die sie für Magnason in eine musikalische Sprache umgesetzt hat.
Das Werk von Gunnhildur Hauksdóttir (geb. 1972) umfasst Zeichnungen, Installationen und Performances. Zeichnungen dienen ihr als Medium zwischen Formen oder Geschehnissen und Partituren für Gesang oder Instrumente. Zu ihren Performances gehören ortsspezifische Auftritte unter Einbeziehung der Öffentlichkeit und Workshops, in denen sie Menschen beibringt, ihre Partituren zu lesen, deren musikalische Kompositionen auf bildlichem Material basieren. Ihre Arbeiten und Performances wurden vielfach ausgestellt und aufgeführt. 2015 nahm sie an The Silver Lining teil, dem Collateral Event an der 56. Internationalen Kunstausstellung – la Biennale di Venezia.
https://www.gunnhildur.this.is/
SKRIÐA, 2021
feat. Borgar Magnason
SKRIÐA is based on data from the Meteorological Office about the geological transformation that occurred in December 2020 when a landslide fell from the mountain above the town of Seydisfjordur, pushing buildings out into the sea. This event had a huge impact on the community and a permanent impact on the town’s appearance. This is one of the biggest landslides to fall in Iceland. The installation includes rocks that Gunnhildur retrieved from the wound which the landslide left in the mountain. The rocks hang suspended in the air in satin ribbons, forming pendulums, surrounded by a recording of a composition, based on Gunnhildur‘s drawings, played by Borgar Magnason double bass player.
The drawings are created with a view of the earth’s imagined sense of time and from the reports of geologists at the Meteorological Office. Thus, the audio synthesis of geological transformation has its roots in musings on different senses of time; on one hand man’s perception of the flow of time and, on the other, the imaginary sense of time of the earth and earth beings; mountains, water and rocks.
The work was created in collaboration with the avalanche department of the Meteorological Office, which gave Gunnhildur access to reports and risk assessments regarding this event. Based on this data, Gunnhildur created drawings that she realised into musical language for Magnason.
Gunnhildur Hauksdóttir’s (b. 1972) works include drawings, installations, and performance. She uses drawing as an intermedium between forms or events to musical score for choirs or musical instruments. Her performances include side specific public outreach and workshops where she trains people to read her score creating musical compositions based in visual material. Her works and performances have been exhibited and performed widely throughout her career, she took part in the Silver Lining, Collateral Event at the 56th International Art Exhibition at the Biennale di Venezia in 2015.
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KOLBEINN HUGI HÖSKULDSSON
THE ANIMAL INTERNET, 2021
THE ANIMAL INTERNET ist ein visuelles Kunstprojekt, das anhand einer Vision, in der die Tiere aktive Nutzer und Erbauer des Internets sind, die Erde auf eine zookratische Zukunft hin zu bewegen versucht. Künftig werden sich die Tiere mit neuronalen Schnittstellen und interpretierenden KI-Algorithmen verbinden, um neue, die Zukunft der Erde gestaltenden Netzwerkgrenzen zu schaffen. Eine Vision, die auf zookratischen Prinzipien beruht. Die Vorsilbe zoo- bezieht sich auf Tiere und tierisches Leben, abgeleitet vom griechischen Wort „zōion“, Tier. Die Nachsilbe -kratisch bezieht sich auf Macht oder Herrschaft, abgeleitet vom griechischen Wort „kratos“, Macht. Ziel des Animal Internet ist es, unsere Perspektive über die menschliche Erfahrung hinaus zu verschieben.
Kolbeinn Hugi Höskuldsson (geb. 1979) ist ein in Reykjavík geborener Künstler, Musiker und Denker, der derzeit von Berlin aus tätig ist. Durch das Prisma von digitaler Kultur, Ökologie und Science-Fiction zeigt sein Werk einen Weg zu alternativen möglichen Zukünften auf. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Institutionen auf vier Kontinenten ausgestellt, von kapitalistischen Trailer Parks im MoMA PS1 bis hin zu von Kommunisten erbauten Lenin-Museen im sibirischen Tiefland. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören: Cryptopia One (www.cryptopia.one), eine Gonzo-Sci-Fi-Video-/Installationsserie über Kryptomining und Kolonialismus auf einer kleinen, von der Erschaffung von Fantasiewelten besessenen Insel; Animal Internet (www.animalinternet.earth), eine zookratische, öko-futuristische Vision unseres Planeten, in der die Tiere dank neuronaler Schnittstellen zu aktiven Nutzern und Erbauern des Internets werden. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr ist Kolbeinn Hugi im Besitz eines signierten Exemplars von „Spiele des Lebens“ von David Attenborough.
THE ANIMAL INTERNET, 2021
THE ANIMAL INTERNET is a visual arts project that aims to move Earth towards a zoocratic future through a vision where the animals are active users and builders of the internet. In the future, the animals will connect to neural interfaces and interpretive A.I algorithms to build new network frontiers that will shape the future of Earth. This vision for the future is built on zoocratic principles. The prefix zoo- refers to animals and animal life. It is derived from the Greek word “zōion”, meaning animal. The suffix -cratic refers to power or governance. It is derived from the Greek word “kratos”, meaning power. The goal of the Animal Internet is to shift our viewpoint outside of the human experience.
Kolbeinn Hugi (b. 1979) is an artist, musician and thinker born in Reykjavík, currently operating from Berlin. His work points a way to different possible futures through the prism of digital culture, ecology and science-fiction. His work has been exhibited in various institutions on 4 different continents, from capitalist trailer parks in the MoMA PS1 to Communist-built Lenin Museums on the Siberian Planes. His recent work includes: Cryptopia One (www.cryptopia.one), a gonzo-sci-fi video/installation series about cryptomining and colonialism on a small island obsessed with fantasy world building. Animal Internet (www.animalinternet.earth), a zoocratic, eco-futuristic vision of our planet where the animals are active users and builders of the internet through the use of neural interfaces. Kolbeinn Hugi has owned an autographed copy of “The Trials of Life'' by David Attenborough since the age of thirteen.
(ENGLISH BELOW)
SIGURÐUR GUÐJÓNSSON
FREQUENCY, 2021
FREQUENCY zeichnet das Bild eines faszinierenden, uns nicht unbedingt vertrauten Raums. Eine mithilfe einer hochauflösenden Kamera zugänglich gemachte Innenansicht eines Objekts. Ein stiller und mystischer Moment, eingefangen in einer dunklen und abgeschiedenen Gegend, wodurch eine unklare Atmosphäre entsteht. Ein Bewusstsein für das Vergehen der Zeit ist spürbar, ebenso ein Gefühl von Vorfreude, da noch etwas zu geschehen scheint. Frequency bezieht sich auf viele von Sigurðurs vorangegangenen Arbeiten, in denen er die innere Aktivität von mechanisch angetriebenen Dingen untersucht. Frequency deutet auf eine Art Sender hin, dessen Blickwinkel durch die Nähe zu seinem Kern verzerrt ist, und verwandelt den Raum in einen abstrakten Moment.
FLUORESCENT, 2021
FLUORESCENT ist Teil einer Serie von Fotografien, die im Gespräch mit einer gleichnamigen Videoarbeit entstanden sind. In Fluorescent behandelt der Künstler Vorstellungen von Licht und Materialdynamik, indem er das Innere einer Leuchtstoffröhre in Makroaufnahme darstellt. Das Innere der Röhre wird auf zwei korrespondierenden kreisförmigen Bildern rhythmisch rotierend und pulsierend abgebildet. Hochspannung ionisiert das Gas im Inneren der Glasröhre und macht die Strahlung für die Betrachter·innen sichtbar. Häufig verwendet der Künstler fotografische Erkundungen als Vorspann für seine Videoarbeit.
Sigurður Guðjónsson (geb. 1975) ist vor allem für seine beeindruckenden zeitbasierten Medienarbeiten bekannt, die sich oft auf vom Menschen geschaffene Maschinen und technische Relikte konzentrieren und deren mysteriöse, verborgene Elemente untersuchen, die gerade eben außerhalb unseres Blickfelds liegen. Der Künstler experimentiert mit Kameraobjektiven, Perspektive, Licht und Bewegung, verstärkt und beobachtet diese Formen und die Veränderungen, die sich aus der Interaktion mit ihrer Umgebung ergeben. Das Zusammenspiel von Ton und Bild zieht sich durch Guðjónssons gesamtes Œuvre. Der Künstler verwendet komplexe Klanglandschaften als Grundlage für seine Arbeiten und nutzt die akustischen Eigenschaften seiner visuellen Erkundungen, um eine stärkere Bindung ans Thema herzustellen.
Sigurður Guðjónsson vertrat Island auf der 59. Biennale von Venedig 2022 mit seiner Installation Perpetual Motion. Für seine düstere und atmosphärische Ausstellung Inlight – mit Videoinstallationen im ehemaligen St. Joseph Krankenhaus in Hafnarfjörður, Island – wurde Guðjónsson 2018 als Bildender Künstler des Jahres mit dem Isländischen Kunstpreis ausgezeichnet.
http://www.sigurdurgudjonsson.net/
FREQUENCY, 2021
FREQUENCY portrays an image of an intriguing space we are not necessarily familiar with. An inner view of an object that has been made accessible with a high definition camera. A silent and mystical moment documented in a dark and isolated area, creating an uncertain atmosphere. An awareness of time passing can be felt as well as a feeling of anticipation as something seems yet to occur. Frequency refers to many of Sigurður´s previous works where he investigates the inner activity of mechanically driven things. Frequency, indicating a transmitter of some sort, where the viewpoint has been distorted due to the closeness to its core, transforming the space into an abstract moment.
FLUORESCENT, 2021
FLUORESCENT is part of a series of photographs made in conversation with the videowork of the same name. In Fluorescent the artist approaches the notions of light and material dynamics by focusing an extreme close-up on the inside of a fluorescent tube. The interior of the tube is portrayed, rotating and pulsing rhythmically on two corresponding circular images. High voltages ionize the gas inside of the glass tube and bring the radiation into the visible spectrum to the attention of the viewer. Often, the artist uses photographic explorations as a preface of the video work.
Sigurður Guðjónsson (b. 1975) is best known for his striking time-based media works that often focus on man-made machinery and technical relics, investigating their enigmatic, hidden elements just beyond our field of vision. The artist experiments with camera lenses, perspective, light, and motion, amplifying and observing these forms and the transformations that take place as they interact with their environment. The interplay of sound and vision features throughout Guðjónsson’s oeuvre. The artist uses intricate soundscapes as the foundation of his works, drawing out the acoustic properties of his visual investigations to create a stronger link to the subject matter.
Sigurður Guðjónsson represented Iceland at 59th International Venice Biennale 2022 with his installation Perpetual motion. Guðjónsson was awarded the Icelandic Art Prize for Visual Artist of the Year in 2018 for his dark and atmospheric exhibition Inlight, which featured video installations set throughout St. Joseph’s, a defunct hospital in Hafnarfjörður, Iceland.
(ENGLISH BELOW)
ANNA DILJÁ SIGURÐARDÓTTIR
THE RARE METAL AGE
THE RARE METAL AGE untersucht die Bedeutung von Metallen und unsere zukünftigen Ressourcen, lotet kommende Herausforderungen und Komplexitäten aus und erlaubt uns, jene natürlichen Elemente, die einen bedeutenden Teil unserer materiellen Welt ausmachen, näher zu betrachten. Der filmische „Bildessay“ verfolgt eine neue, in den Tiefen des Ozeans verborgene Metallressource. Er analysiert die sich wiederholenden Muster der Geschichte; ein komplexes Zusammenspiel von Geopolitik, Wirtschaft und Ökosystemen. Das Interesse am Tiefseebergbau resultiert aus der wachsenden Nachfrage nach Metallen sowie dem kontinuierlichen Raubbau an den Mineralienvorkommen an Land. Am Ausmaß unserer Abhängigkeit von diesen Materialien und Metallen wird sich zeigen, welchen Preis unsere Erfindungen und Technologien, unsere Wirtschafts- und Klimasicherheit haben.
Zu sehen ist die polymetallische Knolle, eine Metallressource, die 2019 im Forschungsgebiet an der Clarion-Clipperton-Bruchzone im Pazifik gesammelt wurde, wo Abbau und Erforschung in der Tiefsee beginnen. Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler·innen und Meeresbiolog·innen am NIOZ, dem Königlich Niederländischen Institut für Meeresforschung, wo die Tiefseeindustrie untersucht und die Umweltauswirkungen bewertet werden.
Anna Diljá Sigurðardóttir (geb. 1993) ist Designforscherin, spezialisiert auf Kommunikations- und Informationsdesign. Ihr Interesse gilt der Geopolitik, den Geowissenschaften und der Kartografie; in ihrem Werk untersucht sie, wie sich wissenschaftliche Daten und journalistische Themen in eine umfassende, multiperspektivische Geschichte übersetzen lassen. Durch den Einsatz verschiedener Medien wie grafische Erzählungen, bewegte Bilder und plastische Arbeiten betont sie die Schaffung einer zugänglichen Methode zum Verständnis und zur Reflexion über die uns umgebenden unsichtbaren Informationen.
https://annadiljasigurdar.com/
THE RARE METAL AGE
THE RARE METAL AGE is an investigation into the importance of metals and our future resources. It explores the challenges and complexities that lie ahead and allows us a closer look into the natural elements that shape a significant share of our material world. The film 'visual essay' follows a new metal resource that has been hidden in the depths of the Oceans. It analyses the repeated patterns of history; a complex interplay of geo-politics, the economy, and the ecosystems. The interest in deep-sea mining is the result of both the growing demands for metals and the continuous depletion of land deposits of minerals. The scope of our dependence on these materials and metals will show that our inventions and technology, as well as our economic and climate security, will come at a cost.
On display is the polymetallic nodule, a metal resource that was collected in 2019 at the research area at the Clarion-Clipperton fracture zone in the Pacific Ocean where mining and explorations in the deep sea is starting. The work was made in collaboration with scientists and marine biologists at NIOZ, the Royal Institute for Sea Research in the Netherlands, where the deep-sea industry is studied and environmental impact assessed.
Anna Diljá Sigurðardóttir (b.1993) is a design researcher specializing in communication and information design. With an interest in geopolitics, earth sciences, and cartography, her work investigates how to translate scientific data and journalistic topics into a comprehensive multi-perspective story. Using various media such as graphical narrative, moving image and sculptural work she focuses on creating an approachable method for understanding and reflecting on the unseen information around us.
(ENGLISH BELOW)
HALLDÓR ELDJÁRN
THE PLANT PRINTER
THE PLANT PRINTER ist eine Maschine, die sich wie eine Hängepflanze verhält und wächst. Ausgestattet mit einem Thermodrucker und einem Lichtsensor, läuft sie mit Strom und wird durch die Lichtmenge gesteuert. Jeden Tag werden ein paar Zentimeter der fruchtbaren Pflanze langsam auf das Papierband gedruckt. Die Lichtmenge bestimmt, wie viele Blätter ihr wachsen und wie groß sie werden. Von Tag zu Tag sind die Fortschritte auf dem Ausdruck zu sehen, während sich das Licht zwischen Tag und Nacht ändert. Diese anorganische Pflanze hilft uns, Zeit in längeren Intervallen als Minuten und Stunden zu begreifen, und protokolliert gleichzeitig den Fortschritt unseres Lebens. Auf dem Papierstreifen sehen wir dem Leben selbst beim Voranschreiten zu, was uns daran erinnert, kurz innezuhalten und den Moment zu genießen.
Inorganic.Design ist eine Online-Sammlung von Arbeiten des isländischen Künstlers Halldór Eldjárn. In seinem Werk ist er bestrebt, verschiedene Medien zu kombinieren, indem er im künstlerischen Prozess Technologie nutzt, Kunstwerke mithilfe von Algorithmen hervorbringt und Installationen mit Maschinen schafft, die selbst neue Kunst produzieren.
TRAVEL KIT
Travel Kit ist eine fortlaufende Serie von spontanen Musiksessions an zufälligen Orten. Ich verwende alle möglichen batteriebetriebenen Instrumente und Aufnahmegeräte und stelle sie an Orten auf, die mich inspirieren. Manchmal habe ich vorher eine Sequenz programmiert und nehme die Performance auf, aber die Songs sind immer offen für Erkundungen und Improvisationen. Jede Session basiert auf der Klanglandschaft und Akustik der jeweiligen Umgebung.“ Halldór Eldjárn
Halldór Eldjárn (geb. 1991) ist ein isländischer Musiker und Programmierer. Er macht Musik, baut Instrumente und kreiert Software. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um Kunst und Kreativität mit Technik zu verbinden. In seiner Musik trifft die technologische auf die organisch-elektronische Welt. Synthesizerlandschaften, schnelle Rhythmen und ungewöhnliche Klänge, die zusammen die lebendige Atmosphäre eines möglichen Sounds der Zukunft bilden.
THE PLANT PRINTER
THE PLANT PRINTER is a machine that acts and grows like a hanging plant. Equipped with a thermal printer and a light sensor, it runs on electricity and is controlled by light amount. Each day, a few centimeters of the generative plant are slowly printed on the paper tape. The amount of light dictates how many and how big the leaves on the plant grow. Between days, progress can be seen on the printout, as the light changes with day and night. This inorganic plant helps us understand time in longer intervals than minutes and hours, and logs the progress of our lives at the same time. We can see life itself progress on the paper tape, reminding us to pause for a bit and enjoy the moment.
Inorganic.Design is an online collection of artwork by Icelandic artist Halldór Eldjárn. In his work he strives to combine mediums, by introducing technology into the artistic process, using algorithms to generate artwork and creating installations of machines that self-produce new artwork.
TRAVEL KIT
Travel Kit is an ongoing series of impromptu music making sessions at random locations. I use all sorts of battery powered instruments and recording devices and set it up in places that inspire me. Sometimes I have programmed a sequence beforehand and record the performance, but the songs are always open-ended for exploring and improvising. The soundscape and acoustics of the surroundings form the basis for each session.
Halldór Eldjárn (b.1991) is an Icelandic musician and programmer. He makes music, instruments and software. Constantly searching for new ways to approach art and creativity with technology. His music is a collision of the technological and the organic electronic worlds. Synthscapes, fast rhythms and unusual sounds, together forming a vibrant atmosphere of what the future might sound like.
(ENGLISH BELOW)
VALDÍS STEINARS
SHAPE.REPEAT
Das Projekt SHAPE.REPEAT stößt einen Diskurs rund um Techniken zur Herstellung von Kleidungsstücken an. Im Gegensatz zu den traditionellen Verfahren mit zugeschnittenen Mustern werden bei diesem innovativen Ansatz natürliche, flüssige Materialien in zweidimensionale Formen gebracht. Das Projekt spricht damit ein großes Problem an, trägt die Modeindustrie doch jährlich zu einem Textilabfall von etwa 60 Milliarden Quadratmetern bei. Bei diesem Ansatz dagegen lässt sich das Material genau aufteilen, so dass kein überschüssiges Schnittgut mehr anfällt.
Valdís Steinars unterstreicht die Bedeutung einer ständigen gesellschaftlichen Neubewertung. Diese innovative Methode zur Textilherstellung stellt den Status quo grundlegend in Frage und fordert uns auf, innezuhalten und vorherrschende Produktionsnormen zu überdenken. Indem sie überflüssige Abfälle und synthetische Komponenten eliminiert, bietet diese Methode eine Lösung, mit der sich Umweltbelastungen verringern lassen.
Valdís Steinars (geb. 1991) glaubt fest an das Potenzial, das in der Infragestellung etablierter Systeme und der Erkundung der Grenzen von Innovation liegt. Mit ihrem Werk unterstreicht sie, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Normen zu überdenken, und stößt damit wertvolle Veränderungen an. Als einflussreiche Denkerin fordert sie uns auf, angesichts tiefgreifender Herausforderungen innezuhalten, abzuwägen und unsere Strategien anzupassen. In einer Zeit, die von der Sorge um unsere Umwelt geprägt ist, in der neue Perspektiven gefragt sind, hat Valdís Steinars Inspiration zu bieten. Mit ihrem unerschütterlichen Einsatz für Nachhaltigkeit und ihrem natürlichen Hang zu innovativem Denken möchte sie zu einer bewussteren und vorausblickenden Zukunft beitragen.
https://www.instagram.com/valdissteinars/
SHAPE.REPEAT
The project SHAPE.REPEAT initiates a discourse centered around clothing fabrication techniques. In contrast to traditional practices involving pattern cutting, this innovative approach involves shaping natural liquid materials into two-dimensional forms. Addressing a major concern, the fashion industry contributes to an annual textile waste of approximately 60 billion square meters. However, this approach obviates the generation of surplus cuttings, allowing for precise material allocation.
Valdís Steinars underscores the significance of continual societal reevaluation. This novel clothing production method profoundly challenges the status quo, urging us to pause and reconsider prevailing manufacturing norms. By advocating for a methodology that eliminates superfluous scraps and synthetic components, it offers a solution to mitigate environmental impact.
Valdís Steinars (b.1991) holds a strong belief in the potential of questioning well-established systems and exploring the outer limits of innovation. Through her work, she emphasizes the significance of reconsidering societal norms, thereby instigating valuable changes along the way. As an influential thinker, she prompts us to take a moment, ponder, and adapt our strategies when tackling deep-rooted challenges. In an era marked by considerations for the environment and the call for fresh perspectives, Valdís Steinars' presence offers a source of inspiration. With a steadfast dedication to sustainability and a natural tendency for innovative thinking, she holds a role as someone who aspires to contribute to a more conscious and forward-looking future.
(ENGLISH BELOW)
FÓLK REYKJAVÍK
FÓLK ist eine aufstrebende isländische Einrichtungs- und Lifestyle-Marke, die 2017 gegründet wurde. FÓLK entwirft Designs für ein modernes, nachhaltiges Leben. Mit progressiven Designer·innen arbeitet FÓLK an intelligenten Haushaltswaren, Möbeln und Lifestyle-Produkten, bei denen Nachhaltigkeit, Verantwortung und Transparenz rund um den Produktionsprozess im Vordergrund stehen. Die Vision des Unternehmens ist es, Menschen einen nachhaltigeren Lebensstil zu ermöglichen und sie dazu zu inspirieren.
„Untersuchungen zeigen, dass 80 % der Umweltbelastung eines Produkts in der Designphase angelegt werden. Wir sind der festen Überzeugung, dass Unternehmen eine große Rolle bei der Erneuerung von Prozessen und der Veränderung von Abläufen spielen. Will man neue Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung und Problemlösung auftun und die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produktion verringern, lässt sich vieles erreichen, indem man alte Prozesse vom Design her denkt.
Wir glauben, dass Verbraucher·innen im Allgemeinen umweltbewusste Menschen sind, die nicht nach neuen Produkten suchen, sondern nach Lösungen, die ihre Probleme beheben und ihre Lebensqualität erhöhen. Für uns ist das Zuhause ein kraftvoller Ort, an dem wir durch Objekte und Möbel eine Sammlung von Geschichten anlegen. Wenn Ästhetik, Funktionalität und clevere Lösungen in der Raumgestaltung zusammenkommen, haben alle etwas davon.“
Ragna Sara Jónsdóttir
Gründerin und Creative Director
https://www.folkreykjavik.com/
UPCYCLED SIDE TABLE
Der Upcycled Side Table wurde vom isländischen Designer Jón Helgi Hólmgeirsson für FÓLK entworfen. Beim Experimentieren mit asymmetrischen Formen und simpler Montage ist Jón ein einzigartiges Stück aus upgecycelten Wolltextilfaserplatten gelungen. Jeder Tisch ist aus festen Faserplatten, recyceltem Stahl und FSC-zertifiziertem Eschenholz gefertigt. Die Zeitschrift Dwell zählte FÓLKs Upcycled Side Table zu den besten upgecycelten Produkten des Jahres 2020.
JÓN HELGI HÓLMGEIRSSON
Jón Helgi Hólmgeirsson ist ein preisgekrönter Designer. Zu seinen Entwürfen zählen die Urban Nomad Wall Shelves, Console Tables und der Upcycled Textile Table. 2012 machte Jón Helgi seinen BA-Abschluss in Produktdesign an der Isländischen Kunsthochschule, gefolgt von einem Master in Interaktionsdesign an der Universität Malmö im Jahr 2015.
Jón Helgi ist Chefdesigner bei Genki Instruments und Preisträger der Iceland Design Awards 2019; zudem war er an zahlreichen Designprojekten für Kunden wie IKEA, Studio Bility, Norður & Co und Hring eftir Hring beteiligt. Seine Entwürfe wurden auf Messen wie der Stockholm Furniture & Light Fair, Formland und der DesignMeile Berlin ausgestellt. Jón Helgi wurde etwa mit dem hochgelobten Red Dot Award ausgezeichnet, und seine Arbeiten wurden u. a. in Wired, Frame und Inhabitat veröffentlicht.
LIVING OBJECTS
Die Kollektion Living Objects wird aus reinen Materialien handgefertigt, der Herstellungsprozess entspricht den ethischen Richtlinien von FÓLK, und die Objekte lassen sich auf vielfältige Weise verwenden. Mit seiner klaren Ästhetik und den schönen Farben ist das jeweilige Living Object so gestaltet, dass es mit seinem Besitzer in einen spielerischen Dialog tritt und dazu einlädt, mit den verschiedenen Zusammensetzungen, Funktionen und Verwendungsmöglichkeiten zu spielen.
ÓLÍNA RÖGNUDÓTTIR
Ólína Rögnudóttir ist die Designerin der Kollektion Living Objects. Ólína hat eine Ausbildung in den Bereichen Multimedia, Kommunikation und Produktdesign mit besonderem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. 2016 machte sie an der KEA (Copenhagen School of Design & Technology) ihren BA-Abschluss in Design und Wirtschaft. In ihrem Werk erforscht sie durch das Zusammenspiel von einfachen Formen und natürlichen Materialien die Schnittstelle zwischen Funktionalität und Ästhetik.
PROFILE FLOOR LAMP
Tinna Gunnarsdóttirs Profile Floor Lamp stammt urprünglich aus dem Jahr 2013 und war damals aus Aluminium gefertigt. Nun besteht sie aus Pappelholz und ist 120 cm hoch. Tinna hat die Leuchte eigens zusammen mit FÓLK Reykjavík entwickelt.
ALUMINIUM PARTS
Metalle sind ein interessanter Rohstoff, weil sie immer wieder recycelt werden können. In Island ist das Recyceln von Aluminium unkompliziert: Es gibt mehrere Aluminiumwerke im Land, und dank erneuerbarer Energiequellen lässt es sich auf umweltfreundliche Weise umwandeln. FÓLK wandte sich an die Designerin Tinna Gunnarsdóttir, die viel Erfahrung im Umgang mit Metallen, einschließlich Aluminium, hat, und bat sie um den Entwurf eines Gebrauchsgegenstands aus recyceltem Aluminium. Das Ergebnis sind wunderschöne Aluminiumteile, die auf vielfältige Weise verwendet werden können: als Tablett, für Kerzen und alles, was die Fantasie hergibt.
TINNA GUNNARSDÓTTIR
Tinna Gunnarsdóttir absolvierte ihre Designausbildung in England, Deutschland und Italien und betreibt seit 1993 ihr Designstudio in Reykjavík. Ihre Arbeiten wurden auf zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Derzeit ist sie Professorin an der Isländischen Kunsthochschule, Abteilung für Design und Architektur. Anhand von Alltagsobjekten und mittels Designforschung denkt Tinna über die Umwelt nach, sei sie häuslich oder natürlich. Sie bringt Material und Technologie in unerwartete Situationen und schafft so eine andere Perspektive, eine erweiterte Erfahrung - einen verdrehten Kontext. Ihr lebenslanges Eintauchen in die isländische Landschaft trägt zu ihrem Verständnis von räumlichem Bewusstsein bei, das sich formal in gegenständlichen Objekten ausdrückt.
THE AIRBAG
Zu Beginn des Airbag-Projekts bat FÓLK die Designerinnen des Studios Flétta, einen örtlichen Autoteilehandel aufzusuchen und ein Design aus Materialien zu schaffen, die vorerst nicht weiterverkauft oder wiederverwendet wurden. Unter den Abfällen des Händlers fand Flétta die Airbags und schlug vor, daraus schöne upgecycelte Kissen zu gestalten.
WOODEN CONES
In Island ist es heute möglich, eine beträchtliche Menge an Bäumen aus zur Produktion bestimmten Wäldern zu fällen. Es war schon lange ein Traum von FÓLK, in Zusammenarbeit mit dem Studio Flétta isländisches Holz zu verwenden. Aufgabe des Studios war es, ein Objekt zu entwerfen, das schön anzusehen ist, das man anfassen möchte und mit dem man spielen kann. Das Ergebnis sind Holzkegel aus Kiefernholz in drei verschiedenen Formen.
STUDIO FLÉTTA
Birta Rós Brynjólfsdóttir schloss 2016 ihr Studium an der Isländischen Kunsthochschule mit einem BA in Produktdesign ab. Anschließend absolvierte sie ein Praktikum bei Glithero, einem Designstudio in London. Birta ist Teil des Willow Projects, das bei der Dutch Design Week und in der Ausstellung Earth Matters im TextielMuseum in Tilburg, Niederlande, ausgestellt wurde. Das Willow Project wurde in den Publikationen Radical Matter. Rethinking Materials for a Sustainable Future (Thames & Hudson) und Why Materials Matter: Responsible Design for a Better World (Prestel) vorgestellt.
Hrefna Sigurðardóttir machte 2013 einen BSc-Abschluss in Industrial Engineering an der Universität von Island und 2017 einen BA-Abschluss in Produktdesign an der Isländischen Kunsthochschule. Zuvor hatte sie Keramik an der Reykjavík School of Visual Arts studiert. Hrefna gehörte zum Team hinter The Traveling Embassy of Rockall, einer Plattform, auf der Ideen zu Gesellschaften der Zukunft diskutiert und ausgetauscht werden.
Mit dem Designstudio Flétta haben sich Birta und Hrefna zusammengetan. Fléttas Ziel ist die Wiederverwendung und das Upcycling von Materialien zu handgefertigten Einzelstücken, die als Grundlage für gesellschaftliche Kommentare dienen. 2019 erhielt Flétta den Reykjavík Grapevine Design Award für das Produkt des Jahres, 2020 für die Produktlinie des Jahres.
UPCYCLED LAMP
Die Upcycled Lamp ist ein Entwurf der isländischen Designerin Theodóra Alfreðsdóttir für FÓLK. Die Leuchte besteht aus zwei Teilen, die zusammengefügt eine glatte, funktionale Tischleuchte aus upgecycelten weißen Baumwollfaserplatten bilden.
THEODÓRA ALFREÐSDÓTTIR
Theodóra Alfreðsdóttir ist eine der führenden isländischen Produktdesignerinnen mit Sitz in London und Island. Sie hat einen BA-Abschluss in Produktdesign von der Isländischen Kunsthochschule und einen MA-Abschluss in Design Products vom Royal College of Art in London. Theodoras Arbeit dreht sich um die Erzählung, der ein Objekt innewohnen kann, und die Möglichkeiten, diese Erzählung zu objektivieren. Sie experimentiert mit Formen und überlegt, wie sich ihre Experimente mit Gussformen in nützliche Gegenstände wie etwa Leuchten verwandeln lassen.
Theodóra ist Lehrbeauftragte für Produktdesign an der Isländischen Kunsthochschule und Associate Lecturer an The Cass, London Metropolitan University. Für FÓLK hat sie die Leuchte Composition Light und die Upcycle Textile Lamp entworfen.
FÓLK REYKJAVÍK
FÓLK is an emerging Icelandic interior and lifestyle brand founded in 2017. FÓLK makes designs for modern sustainable living. FÓLK works with progressive designers on smart homeware, furniture and lifestyle products focused on sustainability, responsibility and transparency around the production process. Their vision is to enable and inspire people to live a more sustainable lifestyle.
“Research shows that 80% of a product's environmental impact is decided upon in the design phase. We firmly believe that entrepreneurs have a big role in innovating new processes and changing the way of doing things. Much can be achieved by applying design thinking to old processes, to find new ways of solving needs and problems and decreasing negative environmental and social impacts of production.
We believe that consumers are in general environmentally-conscious people that are not looking for new products, but rather solutions to solve their problems and increase their quality of life. For us the home is a powerful place where we gather a collection of stories through objects and furniture. When aesthetics, functionality and clever solutions in interior design come together it’s a win-win for everyone.”
Ragna Sara Jónsdóttir
Founder and creative director
https://www.folkreykjavik.com/
DESIGN BY FÓLK IN COLLABORATION WITH ICELANDIC DESIGNERS
UPCYCLED SIDE TABLE
The Upcycled Side Table is designed by Icelandic designer Jón Helgi Hólmgeirsson for FÓLK. Experimenting with asymmetric forms and easy mounting, Jon has been successful in creating a unique piece made out of upcycled wool textile boards. Each table is made of solid Wool Textile Boards, recycled steel and FSC certified solid ash wood. Dwell Magazine selected FÓLKs Upcycled Side Table as the best upcycled products of 2020.
JÓN HELGI HÓLMGEIRSSON
Jón Helgi Hólmgeirsson is an award winning designer. He is the designer of the Urban Nomad Wall Shelves, Console tables and the Upcycled Textile Table. Jón Helgi received his BA degree in Product Design from the Icelandic Academy of the Arts in 2012, followed by a Master’s degree in Interaction Design from Malmö University in 2015.
Jón Helgi is the head designer at Genki Instruments and receiver of Iceland Design Awards 2019, he has furthermore worked on multiple design projects for clients such as IKEA, Studio Bility, Norður & Co and Hring eftir Hring. His designs have been showcased at various exhibitions such as Stockholm Furniture & Light Fair, Formland and DesignMeile Berlin. Jón Helgi has received awards such as the highly acclaimed Red Dot Award and had his work published in mediums such as Wired, Frame, and Inhabitat.
LIVING OBJECTS
The Living Objects collection is handmade of pure materials, the manufacturing process meets FÓLKs ethical criteria, and the objects can be used in multiple ways. With its clean aesthetics and beautiful colors, the Living Object is designed to be in a playful dialogue with its owner, inviting you to play with different compositions, functions and use.
ÓLÍNA RÖGNUDÓTTIR
Ólína Rögnudóttir is the designer of the Living Objects collection. Ólína is educated in the field of MultiMedia, Communication and Product design with a special focus on sustainability. Ólína received her BA Degree in Design and Business from KEA (Copenhagen School of Design & Technology) in 2016. In her work she explores where functionality meets aesthetics, through the interplay of simple shapes and natural materials.
PROFILE FLOOR LAMP
The Profile Floor Lamp was originally designed by Tinna Gunnarsdóttir in 2013, and then made of aluminium. This time, it is made of poplar wood and is 120 cm high. The lamp is specially developed by Tinna in collaboration with FÓLK Reykjavik.
ALUMINIUM PARTS
Metals are an interesting raw material because they can be recycled again and again. In Iceland, recycling aluminum is straightforward: it's easy to approach it due to the activities of the aluminium plants in this country and it is possible to transform them in an environmentally friendly way with renewable energy sources. FÓLK turned to designer Tinna Gunnarsdóttir who has extensive experience working with metals, including aluminum, and asked her to design a utility item from recycled aluminum. The result is beautiful aluminum parts that can be used in a variety of ways, as a tray, for candles and other things that the imagination offers.
TINNA GUNNARSDÓTTIR
Tinna Gunnarsdóttir gained her design education in England, Germany and Italy and has been running her design studio in Reykjavik since 1993. Her work has been widely exhibited internationally. Currently she is a professor at Iceland University of the Arts, Department of Design and Architecture. Through everyday objects and design research Tinna reflects on the environment whether it be domestic or natural. She puts material and technology into unexpected circumstances generating a different perspective, an expanded experience - a twisted context. Her lifelong immersions in Icelandic landscapes contribute to her understanding of spatial awareness, formally expressed through material objects.tore.
THE AIRBAG
The Airbag project started with FÓLK asking the designers at Studio Flétta to visit a local car part sale and create a design from materials that were not currently resold or reused by the dealership. Flétta found the airbags among the waste in the car part dealership and proposed the idea of creating beautiful upcycled pillows from the waste.
WOODEN CONES
In Iceland, it is now possible to cut a considerable amount of trees from forests that can be used for production. It has long been a dream of FÓLK to use Icelandic wood in cooperation with Studio Flétta. Their task was to design an object that is beautiful to look at, one wants to touch and that can be played with. The result is wooden cones made of pine in three different shapes.
STUDIO FLÉTTA
Birta Rós Brynjólfsdóttir graduated from the Iceland University of the Arts with a BA in Product Design in 2016. After graduating, she went on an internship at Glithero, design studio in London. Birta is part of the Willow Project which has been exhibited at Dutch Design Week and at the exhibition Earth Matters at the Textiel Museum in Tilburg, the Netherlands. The Willow Project was published in Thames & Hudson’s book, Radical Matter: Rethinking Materials for a Sustainable Future and in Why Materials Matter: Responsible Design for a Better World.
Hrefna Sigurðardóttir graduated from the University of Iceland with a BSc in Industrial Engineer-ing in 2013 and with a BA in Product Design from the Iceland University of the Arts in 2017. She had previously studied ceramics at The Reykjavík School of Visual Arts. Hrefna was a part of the team behind The Traveling Embassy of Rockall, a platform to discuss and share ideas about societies of the future.
Together Birta and Hrefna join forces in the design studio Flétta. Flétta’s aspiration is to reuse and upcycle materials into unique handmade products that work as a basis for social commentary. Flétta received The Reykjavík Grapevine Design Award for Product of the Year in 2019 and for Product Line of the Year in 2020.
UPCYCLED LAMP
The Upcycled Lamp is designed by Icelandic designer Theodora Alfredsdottir for FÓLK. The lamp is made up of two pieces, which fit together and form a sleek and functional table lamp from upcycled white cotton boards.
THEODÓRA ALFREÐSDÓTTIR
Theodóra Alfreðsdóttir is one of Iceland's top product designers today, based in London and Iceland. She holds a bachelor’s degree in product design from the Iceland Academy of the Arts and a master’s degree in Design Products from the Royal College of Art in London. Theodora’s work revolves around the narrative an object can inhabit and exploring ways of objectifying that narrative. She experiments with shapes and how her experiments with moulds can be prolonged into useful objects like lamps.
Theodora is an adjunct in product design at Iceland University of the Arts and is an Associate Lecturer, Cass, London Metropolitan University. She is the designer of the Composition Light and the Upcycle Textile Lamp for FÓLK.
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KJARTAN ÓLAFSSON
CALMUS WAVES
CALMUS WAVES ist ein Tanzprojekt zu einer neuen, in Echtzeit entstehenden Komposition. In enger Zusammenarbeit mit dem Choreographen Kasper Ravnhøj konstruieren die Komponisten Hugi Guðmundsson und Kjartan Ólafsson einen improvisationsähnlichen Rahmen. Bei der Aufführung spielen das Stockholmer Saxophonquartett und die Pianistin Tinna Þorsteinsdóttir interaktiv die Musik, die von den Komponisten in Echtzeit konstruiert und von den Tänzer·innen und Instrumentalist·innen gesteuert wird. Über die App CALMUS Notation erscheint die Musik für die Musiker·innen in Echtzeit auf iPads.
CALMUS Waves wurde beim Reykjavík Art Festival 2016 uraufgeführt. Es ist die erste Produktion, bei der Tanz, Musik und Licht vor Ort in Echtzeit geschaffen und von Tänzer·innen, Musiker·innen, Lichttechniker·innen und Programmierer·innen auf die Bühne gebracht werden.
Kjartan Ólafsson (geb. 1958) ist ein renommierter isländischer Musikwissenschaftler, bekannter Komponist und eine Autorität auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI) innerhalb der klassischen Musikkomposition; er war Professor für Komposition und Theorie an der Isländischen Kunsthochschule und erforscht derzeit den Einsatz von KI in der Komposition. Momentan ist er als Komponist, Geschäftsführer von Erki-Tónlist sf., Leiter des künstlerischen Forschungsprojekts CALMUS Automata und Dozent für KI in der Komposition tätig.
CALMUS WAVES
CALMUS Waves is a dance project to a new composition created in real-time. Composers Hugi Guðmundsson and Kjartan Ólafsson construct a frame, similar to an improvisation frame, in close collaboration with choreographer Kasper Ravnhøj. The performance includes dancers, Stockholm Saxaphone Quartet and pianist Tinna Thorsteinsdóttir who interactively perform the music constructed in real-time by the composers and controlled by the dancers and instrumentalists themselves. The music appears in real-time for the musicians on iPads in the form of graphical notation via the app CALMUS Notation.
CALMUS Waves premiered at Reykjavík Art Festival 2016. It is the first production where the dance, music and lights are created on the spot in real time as well as performed by dancers, musicians, light technicians and computer programmers.
Kjartan Ólafsson (b. 1958) is a renowned Icelandic musicologist, a notable composer and an authority on AI in classical music composition; he has served as Professor of Composition and Theory at the Iceland University of the Arts and is currently conducting artistic research on the use of AI in composition. He currently works as a composer, CEO of Erki-Tónlist sf., director of the artistic research project CALMUS Automata and lecturer about AI in composition.
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ÚLFUR HANSSON
SEGULHARPA
Neben seiner kompositorischen Arbeit ist Úlfur auch ein versierter Instrumentenbauer. Seine erfolgreichste Erfindung ist die SEGULHARPA – eine 25-saitige elektromagnetische runde Harfe aus Walnussholz und berührungssensitiven Metallflächen. Zwischen 2013 und 2019 erhielt er Mittel aus dem Rannís Technological Innovation Fund, um Forschung und Entwicklung des Instruments voranzutreiben, das bei vielen Aufführungen und Aufnahmen zum Einsatz kam und derzeit mit Björk im Rahmen ihrer Cornucopia-Show auf Tournee ist.
Úlfur Hansson ist ein in Reykjavík ansässiger Komponist und Musikproduzent. Er ist der Gründer von CIRCULAR RUIN, einem kommerziellen Musikstudio, das sich auf die Produktion und Komposition für Film und Fernsehen spezialisiert hat. Mit einem ausgeprägten Sinn für musikalische Experimente und einer tiefen Wertschätzung für klassische Kompositionstechniken hat Úlfur jedes Jahr neue Werke geschaffen und drei Soloalben mit komplizierten Streicherarrangements, elektronischen Texturen und konkreten Klängen veröffentlicht. Ein neues Album, das für 2023 angekündigt ist, enthält Kollaborationen mit namhaften Musiker·innen wie Randall Dunn, Shahzad Ismaily, Gyða Valtýsdóttir und Matt Chamberlin am Schlagzeug.
Úlfurs Werke wurden von prominenten Musiker·innen wie Björk, dem Isländischen Sinfonieorchester, Nordic Affect oder dem L’Orchestre de Radio France in Auftrag gegeben. Sein einzigartiger Sound hat die Aufmerksamkeit von Filmemacher·innen auf sich gezogen, und er hat Musik für zahlreiche Filme und Fernsehsendungen komponiert. Úlfurs Zusammenarbeit mit Musiker·innen und bildenden Künstler·innen wie Jónsi von Sigur Rós, Bendik Giske, Dustin O’Halloran, Anna Von Hauswolff, Skúli Sverrisson, Zeena Parkins, Alex Somers, Gyða Valtýsdóttir, Ólafur Elíasson, Roni Horn und Elín Hansdóttir hat es ihm ermöglicht, innovative und suggestive Klanglandschaften zu schaffen. Úlfurs einzigartige Herangehensweise an die Musik und seine Fähigkeit, klassische und zeitgenössische Techniken zu verbinden, machen ihn zu einer einzigartigen Stimme in Film und Fernsehen.
SEGULHARPA
In addition to Úlfur´s composition work, he is an accomplished instrument designer. His most successful invention is the SEGULHARPA - a 25-string electromagnetic circular harp made of walnut and metal touch surfaces. He received funding between 2013-2019 from the Rannís Technological Innovation Fund to develop research and development of the instrument, which has been used in a variety of performances and recordings, and is currently on tour with Björk as part of her Cornucopia show.
Úlfur Hansson is a Reykjavík-based composer, music producer, and film score composer. He is the founder of CIRCULAR RUIN, a commercial music studio where he specializes in music production and composing for film and television. With a keen sense of musical experimentation and a deep appreciation for classical compositional techniques, Úlfur has produced new works annually and released three solo records that feature intricate string arrangements, electronic textures, and concrete sounds. An upcoming album is set for release in 2023 and features collaborations with notable musicians such as Randall Dunn, Shahzad Ismaily, Gyða Valtýsdóttir, and Matt Chamberlin on drums.
Úlfur’s work has been commissioned by prominent musicians such as Björk, The Icelandic Symphonic Orchestra, Nordic Affect, and L'Orchestre De Radio France. His unique sound has caught the attention of filmmakers, and he has composed scores for a variety of films and television shows. Úlfur’s collaborations with musicians and visual artists such as Jónsi of Sigur Rós, Bendik Giske, Dustin O'Halloran, Anna Von Hauswolff, Skúli Sverrisson, Zeena Parkins, Alex Somers, Gyða Valtýsdóttir, Ólafur Elíasson, Roni Horn, and Elín Hansdóttir have allowed him to create soundscapes that are both innovative and evocative. Overall, Úlfur’s unique approach to music and his ability to blend classical and contemporary techniques provides a singular voice for film and television.
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RAGNAR HELGI ÓLAFSSON
LAUS BLÖÐ
Dieses Buch enthält Gedichte und Texte aus verschiedenen Zeiten, auf losen Blättern, die man zur Sicherheit zusammengebunden hat, damit sie nicht so schnell verloren gehen. Hier sind Guter-Rat-Verse, Gelegenheitsdichtung, Notizen, gefundene Gedichte, Erbauungstexte, Weltuntergangstexte und Schlager zu fi nden sowie Weihnachtslieder, Spottgedichte, Gedichte aus früheren Leben, Liebeslieder, Trauerverse, Reisezyklen, Beobachtungen, Schlafl ieder, Totengedichte, Grabinschriften, philosophische Gedichte, humorvolle Gedichte in verschiedenen Variationen nebst Vierzeilern. Die meisten Leserinnen und Leser sollten etwas Passendes finden können, obwohl sicherlich nicht alles allen gefällt.
Ragnar Helgi Ólafsson, geb. 1971 in Reykjavík / Island, studierte an der Universität von Island Philosophie, Filmregie an der New York Film Academy und im Anschluss in Frankreich Französisch in Marseille und Kunst in Aix en Provence. Er arbeitet als Schriftsteller, Grafikdesigner, Musiker und Verleger. 2013 veröffentlichte er in Island mit Bréf frá Bútan / Briefe aus Bhutan einen ersten Roman sowie anschließend eine Sammlung mit Kurzgeschichten. 2015 folgte der erste Gedichtband, Til hughreystingar þeim sem finna sig ekki í samtíma sínum / Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können, für den er mit dem Tómas-Guðmundsson-Poesie-Preis ausgezeichnet wurde, einem Preis, den die Stadt Reykjavík zum Andenken an den gleichnamigen bekannten isländischen Schriftsteller und Lyriker (1901 – 1983) alljährlich an herausragende Werke der isländischen Dichtkunst vergibt. Die Story-Sammlung Handbók um minni og gleymsku / Handbuch des Erinnerns und Vergessens erschien 2017; mit ihr war der Autor für den Isländischen Literaturpreis in der Kategorie Belletristik nominiert; für das 2018 veröffentlichte Buch Bókasafn föður míns / Die Bibliothek meines Vaters in der Kategorie Sachbuch.
LAUS BLÖÐ
The book, Laus blöð contains poems and texts from various times, on loose sheets that have been bound in for convenience and so that they are less likely to be lost. In the book you can find for example poems of opportunity, rhymes, notes, found poems, apocalypse texts and popular songs, Christmas songs, satirical poems, poems from past lives, love songs, longing poems and travelogues.
Ragnar Helgi Ólafsson (b. 1971) works both as a poet and writer and as a visual artist often producing large scale digital installations, dealing with the elementary banalities of the human condition: the connections between oneself and others, poetry, time and memory. Ragnar also collaborates on various projects with other artist such as Douglas Stanley, Daniel Björnsson and Ragnar Kjartansson.